Alle Lacke, auch Naturfarben, haben das gleiche Grundgerüst und bestehen aus Bindemitteln, Farbpigmenten, Lösemitteln und Füllstoffen. Bei den konventionellen Produkten kommen noch Zusätze für Glanz und Geschwindigkeit hinzu.
In herkömmlichen Lacken sind etwa 40 % Lösemittel enthalten - meist Testbenzin. Außerdem enthalten diese Lacke bis zu 8 % Aromaten (z.B: Benzol, Toluol und Xylol). Diese organischen Lösemittel gefährden auch die Atmosphäre, denn bei ihrem Abbau in der Luft entstehen zusammen mit Sauerstoff Photooxidantien, bei hoher Konzentration bilden diese den photochemischen Smog.
Daher gelten die Wasserlöslichen Acryllacke als relativ umweltfreundlich. Die mit dem Umweltengel ausgezeichneten Acryllacke dürfen allerdings bis zu 10 % Glycolether als Lösemittel enthalten, obwohl diese in höheren Konzentrationen im Tierversuch Blutbildung und Knochenwachstum stören und das Immunsystem schwächen. Außerdem enthalten die wasserlöslichen Lacke in der Regel chemische Konservierungsstoffe, die sogenannten Topfkonservierer. Sie sollen die Verderblichkeit des Produktes in der Dose verhindern. Der klassische Konservierungsstoff Formaldehyd ist heute sehr oft durch die neuen Stoffe wie Thiazolinone und Chloracetamid verdrängt worden. Als Bindemittel enthalten lösemittelhaltige Lacke oft Alkydharze, manchmal PVC und Polyurethan. In lösemittelarmen Produkten werden in der Regel Acrylpolymere und -copolymere rezeptiert.
Test 11/88