1. Papier
Im Haushalt Altpapier zu sammeln und getrennt zu verwerten ist und bleibt ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Für 1987 schätzte das UBA den Papierverbrauch in der BRD auf ca. 11,7 Mio. t, das Altpapieraufkommen auf 4,7 Mio.millionen t. Aufschlußreich ist der Anteil der Altpapiermenge von 35 %, die 1986 in der BRD bei der Produktion von Papier (1986 waren es 150.000 t Recyclingpapier), Kartons und Pappen eingesetzt wurde.
a) recyclingfähige Papierarten:
Papierarten, die wiederverwertete werden können, sind wasserlöslich.
Folgende Papierarten gehören dazu:
b) nicht recyclingfähige Papierarten:
Papierarten, die nicht verwertet werden können, enthalten wasserünlösliche Bestandteile.
Folgende Papierarten gehören dazu:
2. Umwelt- bzw. Recyclingpapier
Unter Umweltpapier versteht man Papier, das 100%ig aus Altpapier hergestellt wird. Dazu zählt das sog. Umwelt- bzw. Recyclingpapier. Recyclingpapier ist von grüner Farbe und wird im normalen Papierherstellungsverfahren wiederaufgearbeitet.
An das UWS-Papier werden weit höhere Anforderungen in der Herstellung gestellt: Der Rohstoff Altpapier muß ohne chemische Lösemittel und ohne Bindemittel verarbeitet werden. Weiterhin darf das Papier weder entfärbt noch gebleicht noch neu eingefärbt werden. Bei der Herstellung wird wesentlich weniger Wasser und Energie verbraucht als bei der Produktion von Recyclingpapier, bei dem große Mengen Wasser zur Entfärbung benötigt werden. Das hat allerdings zur Folge, daß die Farbe des UWS-Papiers von Produktion zu Produktion zwischen grau und braun schwankt.
3. Toilettenpapier und Taschentücher
Aus Altpapier hergestelltes Toilettenpapier enthält als Verunreinigung spuren von Schwermetallen. Eine Untersuchung von Toilettenpapier aus Altpapier ergab Durchschnittswerte von 0,05 ppm Cadmium, 10 ppm Blei und 5 ppm Chrom. Die Schwermetalle im Recyclingpapier können aus Druckfarben des verwendeten Altpapiers stammen, jedoch werden die Farben bei der Aufbereitung in einem Spezialverfahren weitgehend abgetrennt und ausgewaschen.
Heute greifen die meisten Leute zu schlichten, weißen Taschentüchern (Jahresproduktion in der BRD: 3,3 Mrd. 10er-Packungen). Ihr größtes Plus: Sie sind sauber und bequem. "Der ästhetische und hygienische Vorteil solcher Papiertaschentücher liegt auf der Hand, da ihre Benutzung insbesondere bei Erkältungskrankheiten nur wenige male erfolgt und damit eine stetige Selbst- bzw. Wiederansteckung unterbunden wird", heißt es in einer hygienisch-bakteriologischen Untersuchung an Textil- und Papiertaschentüchern, die 1980 am Institut für Umwelthygiene der Universität Erlangen-Nürnberg erstellt wurde. Im Minus stehen die Produktion der Zellstofftücher. Dabei schlägt weniger der Holzverbrauch zu buche, denn es wird viel Abfallholz aus Sägewerken und Wäldern eingesetzt. Aber die Herstellung des Zellstoffs verbraucht und verschmutzt Unmengen an Wasser, ebenso das Bleichen. Das Bleichmittel Chlor schafft hochgiftige Abwässer und Dioxinrückstände. Wird die umweltschonendere Sauerstoffbleiche angewendet, setzen manche Hersteller optische Aufheller ein, die im Verdacht stehen, gesundheitlich bedenklich zu sein.
Test 2/88, S. 36ff
Da Papiertaschentücher aus Recyclingpapier von gleicher Qualität sind wie die meisten Zellstofftücher, sollten Sie Recycling-Taschentücher vorziehen. Laut Öko-Test 4/89 sind die Produkte "Servus" der Firma Pro Natur sowie "Danke" der Firma Bunzl&Biach empfehlenswert.