Verdünner für Farben und Lacke sollen dickflüssig und trocken gewordene Farben wieder Streichfähig machen. Sie bestehen aus organischen Chemikalien wie chlorierten Kohlenwasserstoffen, Benzin, Terpentin oder Alkohol, in denen sich die Farben lösen. Bei der Arbeit verdampfen diese Lösemittel, verteilen sich in der Raumluft und werden eingeatmet. Wer die Nase zu tief in den Verdünnertopf steckt, bemerkt schnell Schwindelgefühle und Benommenheit. Akute Vergiftungserscheinungen sind Krämpfe, Erbrechen, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Über die Lunge gelangen die Lösemittel in das Blut und von dort in alle Organe. Vor allem Leber und Niere werden geschädigt.
Eine chemische Analyse von Verdünnern bringt eine ganze Palette vielfach hochgradig giftiger und Krebserregender Stoffe ans Tageslicht: Chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid oder Perchlorethylen (Per), Xylol, Toluol und Ethylbenzol - jeweils mit zweistelligen Prozentbeträgen.
Einige Hersteller, die Naturfarben produzieren, gewinnen Verdünner aus Baumharz (Balsamterpentinöl) oder pressen etherische Öle aus Zitronen- und Orangenschalen. Auch diese Stoffe können benebeln. Wer sich damit die Hände wäscht, kann rote, juckende Flecken bekommen. In minimalen Mengen enthalten sie Delta-3-Caren, welches Malerkrätze bzw. Hautekzeme verursachen kann. Manche alternative Hersteller verwenden Isoaliphate, die aus Erdöl hergestellt werden.